Akne ist eine äußerst häufige, meist in der Pubertät erstmals auftretende Hauterkrankung. Die Hautveränderungen umfassen Mitesser (Komedonen), Eiterbläschen (Pusteln), Knötchen (Papeln) und seltener Knoten und Zysten.

Am Beginn der Erkrankung steht die durch männliche Sexualhormone hervorgerufene Steigerung der Talgproduktion in den Talgdrüsen an Stirn, Nase und Kinnbereich. Durch eine stärkere Verhornungsneigung der Haut kommt es zum Verschluss der Talgdrüsenausführungsgänge und damit zum Rückstau von Talg unter der Haut (Mitesser).

Unter diesen Bedingungen können sich die auch bei Gesunden vorkommenden Aknebakterien sprunghaft vermehren. Sie spalten das im Talg enthaltende Fett, was zur Bildung von freien Fettsäuren führt. Diese stellen einen starken Entzündungsreiz dar und bewirken die Entstehung von Eiterbläschen (Pusteln) und entzündlichen Knötchen (Papeln) und Knoten.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Basis jeder erfolgreichen Aknetherapie ist die tägliche Hautreinigung mit Substanzen, die zu einer Öffnung der Hornpfröpfe beitragen. Ichberate Sie gerne, welche Produkte dafür geeignet sind.

  • Lokale Schälbehandlungen verdünnen die Hornschicht der Haut und bereiten sie für ein eventuell nötiges chemisches Peeling vor. Verwendung finden hauptsächlich Vitamin-A-Säure- und Benzoyl-Peroxyd-hältige Substanzen oder auch niedrig dosierte Fruchtsäure-Cremen
  • Antibiotische Therapie: Diese kann entweder lokal (Gels oder Cremen) oder systemisch (Tabletten) erfolgen und dient zur Reduktion der entzündungsauslösenden Aknebakterien
  • Anti-androgene Hormone (Cyproteronacetat) können bei Frauen eine Unterdrückung der Talgproduktion bewirken
  • Chemische Peelings
  • Isotretinoin (z. B. Roaccutan©) ist ein Präparat, das in Kapselform verfügbar ist und eine zeitlich begrenzte Verringerung der Talgdrüsen in der gesamten Haut hervorruft. Es ist nur für schwere Formen der Akne geeignet und hat eine Reihe von Nebenwirkungen. Diese umfassen allgemeine Austrocknung der Haut und Schleimhäute, Schälung der Haut, Sonnenbrandgefahr, Anstieg von Blutfett- und Leberwerten und Schädigung von Embryos. Es darf daher bei Frauen nur nach Ausschluss einer Schwangerschaft und unter gleichzeitiger Anwendung eines Verhütungsmittels verschrieben werden.

Aknenarben, die durch das Ausdrücken von Mitessern und Pusteln entstanden sind können mit einem chemischen Peeling oder einem Laser-Peeling geglättet werden.

Hitliste der Irrtümer

  • Durch den Genuss von Süßigkeiten, fetten oder gewürzten Speisen kommt es zu einer Verschlechterung der Akne.
    Ein solcher Zusammenhang konnte nicht nachgewiesen werden.
  • UV-Licht (Sonnenbaden oder Solarium) hilft gegen Akne.
    Intensive UV-Strahlung führt dazu, dass die Haut als Schutzmassnahme eine dickere Hornschicht ausbildet. Dies bedingt eine noch stärkere Verstopfung der Talgdrüsenausführungsgänge und damit eher eine Verschlechterung der Akne. Da auch bestimmte Sonnenschutzcremen eine Akne verstärkende Wirkung haben können, sollten Akne-Patientinnen spezielle Sonnenschutzprodukte verwenden. Wir beraten Sie gerne, welche Präparate für Sie geeignet sind.
  • Akne tritt nur bei jungen Männern auf.
    Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen. Bei Männern ist der Verlauf meist schwerer, bei Frauen meist länger. Außerdem gibt es eine so genannte Erwachsenen- oder Altersakne.